Satzung

Satzung der Patientensorge gUG
mit Sitz in Potsdam

Präambel

Weni­ge Men­schen beschäf­ti­gen sich recht­zei­tig mit dem eige­nen Lebens­en­de. Doch gera­de im Hin­blick auf das Ster­ben ist es wich­tig, sich mit den eige­nen Wün­schen für den Umgang mit einer lebens­be­droh­li­chen Erkran­kung zu befas­sen und die­se Wün­sche ver­bind­lich und wirk­sam zu doku­men­tie­ren.

Die gemein­nüt­zi­ge, haf­tungs­be­schränk­te Unter­neh­mens­ge­sell­schaft „Pati­en­ten­sor­ge“ will dar­über auf­klä­ren und infor­mie­ren, wie sich mit Pati­en­ten­ver­fü­gun­gen ein wür­de­vol­les und selbst­be­stimm­tes Lebens­en­de sichern lässt. Hin­ter­grund ist, dass es zahl­rei­che, unge­nü­gen­de Vor­la­gen für Pati­en­ten­ver­fü­gun­gen gibt. Es ist aber nicht jedem mög­lich, die hin­ter den For­mu­lie­run­gen ste­hen­den Kon­se­quen­zen für sich selbst zu erfas­sen und mit den eige­nen Vor­stel­lun­gen von einem wür­de­vol­len Lebens­en­de abzu­glei­chen. Zugleich möch­te das Unter­neh­men mit sei­ner auf­klä­re­ri­schen Arbeit dar­auf hin­wir­ken, dass sich mehr Men­schen mit dem The­ma „Pati­en­ten­vor­sor­ge“ befas­sen und recht­zei­tig eine ver­bind­li­che Ver­fü­gung für sich erstel­len.

§ 1 Gesellschaft und Sitz

(1) Der Name der Gesell­schaft lau­tet Pati­en­ten­sor­ge gUG (haf­tungs­be­schränk­te, gemein­nüt­zi­ge Unter­neh­mer­ge­sell­schaft).

(2) Sitz der Gesell­schaft ist Pots­dam.

§ 2 Gegenstand und Zweck der Gesellschaft

(1) Gegen­stand und Zweck der Gesell­schaft ist die För­de­rung der Volks­bil­dung zum The­ma Pati­en­ten­vor­sor­ge und ‑ver­fü­gun­gen sowie mild­tä­ti­ge Zwe­cke.
Die Gesell­schaft erfüllt den Zweck der Volks­bil­dung, ins­be­son­de­re durch fol­gen­de Maß­nah­men:

a) Öffent­lich­keits- und Bil­dungs­ar­beit mit dem Ziel, dass ver­bind­li­che­re und kon­kre­te­re gesell­schaft­li­che Stan­dards der Vorsorge ent­wi­ckelt und kom­mu­ni­ziert wer­den, z. B. durch Vor­trä­ge und Work­shops zur Pati­en­ten­vor­sor­ge in Alters­hei­men, Volks­hoch­schu­len, Stadt­teil­zen­tren, Ver­ei­nen oder Senio­ren­treff­punk­ten sowie auf Fach­ta­gun­gen und Kon­gres­sen für die Alten­hil­fe.

b) Auf­klä­rung durch Fach­ar­ti­kel in Medi­en, ins­be­son­de­re durch das Anbie­ten von detail­lier­ten Infor­ma­tio­nen auf der Web­site www.patientensorge.de.

c) Nied­rig­schwel­li­ge Auf­klä­rung, Infor­ma­ti­ons­ver­mitt­lung und Hil­fe bei der Vorsorge zu einem selbst­be­stimm­ten, wür­de­vol­len und natür­li­chen Lebens­en­de, ins­be­son­de­re durch die Bereit­stel­lung von lai­en-ver­ständ­li­chen Gesund­heits­in­for­ma­tio­nen und Ent­schei­dungs­hil­fen für die Erstel­lung von indi­vi­du­ell-kon­kre­tenindi­vi­du­ell-kon­kret Indi­vi­du­ell-kon­kret bedeu­tet, nach dem indi­vi­du­el­len, auf­ge­klär­ten Wil­len der ver­fü­gen­den Per­son und durch For­mu­lie­run­gen, die so kon­kret sind, dass Miss­ach­tun­gen bzw. Miss­ver­ständ­nis­se prak­tisch aus­ge­schlos­sen sind. Vor­sor­ge­do­ku­men­ten.

Die För­de­rung mild­tä­ti­ger Zwe­cke soll erreicht wer­den durch selbst­lo­se Unter­stüt­zung von Per­so­nen, die sich eine indi­vi­du­ell-kon­kre­te Vorsorge nicht leis­ten könn­ten. Die­se Per­so­nen sol­len – unter Ein­be­zie­hung ihrer Bevoll­mäch­tig­tenBevoll­mäch­tig­te Ein/​e Bevollmächtigte/​r ist eine vom Voll­macht­ge­ber beru­fe­ne Per­son, die in Ver­tre­tung der Voll­macht­ge­be­rin oder des Voll­macht­ge­bers ent­schei­den bzw. han­deln kann. – eine kos­ten­lo­se Vor­sor­ge­be­ra­tung erhal­ten sowie bei der Erstel­lung ihrer indi­vi­du­el­len Vor­sor­ge­do­ku­men­te („Vor­sor­ge­map­peVor­sor­ge­map­pe Eine Vor­sor­ge­map­pe ist eine Art Schnell­hef­ter, in der alle wich­ti­gen Vor­sor­ge­do­ku­men­te zusam­men abge­legt sind. Die Map­pe ist mit dem Namen und Geburts­da­tum der betref­fen­den Per­son beschrif­tet. Als ers­tes Doku­ment ist die Patienten­verfügung durch die durch­sich­ti­ge Vor­der­sei­te zu sehen.“) unter­stützt wer­den.

(2) Die Gesell­schaft darf alle Geschäf­te und Hand­lun­gen vor­neh­men, die dem Gesellschafts­zweck unmit­tel­bar zu die­nen geeig­net sind. Sie darf hier­zu im Rah­men des Abschnitts „Steu­er­be­güns­tig­te Zwe­cke“ der Abga­ben­ord­nung, auch Zweck­be­trie­be oder wirt­schaft­li­che Geschäfts­be­trie­be betrei­ben, sowie Zweig­nie­der­las­sun­gen oder wei­te­re gleich­ar­ti­ge oder ähn­li­che Unter­neh­men errich­ten, bestehen­de erwer­ben oder sich an die­sen betei­li­gen, oder deren Geschäfts­füh­rung und Ver­tre­tung über­neh­men.

§ 3 Gemeinnützigkeit

(1) Die Gesell­schaft ver­folgt aus­schließ­lich und unmit­tel­bar gemein­nüt­zi­ge bzw. mild­tä­ti­ge Zwe­cke im Sin­ne des Abschnitts „Steu­er­be­güns­tig­te Zwe­cke“ der Abga­ben­ord­nung.

(2) Sie ist selbst­los tätig und ver­folgt nicht in ers­ter Linie eigen­wirt­schaft­li­che Zwe­cke.

(3) Mit­tel der Gesell­schaft dür­fen nur für sat­zungs­mä­ßi­ge Zwe­cke ver­wen­det wer­den.

(4) Gesell­schaf­ter dür­fen kei­ne Gewinn­an­tei­le, und in ihrer Eigen­schaft als Gesell­schaf­ter, kei­ne sons­ti­gen Zuwen­dun­gen aus Mit­teln der Gesell­schaft erhal­ten. Gesell­schaf­ter erhal­ten bei ihrem Aus­schei­den, bei Auf­lö­sung der Gesell­schaft oder bei Weg­fall der steu­er­be­güns­tig­ten Zwe­cke, nicht mehr als ihre ein­ge­zahl­ten Kapi­tal­an­tei­le und den gemei­nen Wert ihrer geleis­te­ten Sach­ein­la­gen zurück.

(5) Es darf kei­ne juris­ti­sche oder natür­li­che Per­son durch Aus­ga­ben, die dem Zweck der Gesell­schaft fremd sind, oder durch unver­hält­nis­mä­ßig hohe Unter­stüt­zun­gen, Zuwen­dun­gen oder Ver­gü­tun­gen begüns­tigt wer­den.

§ 4 Stammkapital und Geschäftsanteile

(1) Das Stamm­ka­pi­tal der Gesell­schaft beträgt 1.500 Euro.

(2) Das Stamm­ka­pi­tal wird vom Grün­dungs-Gesell­schaf­ter Frank Spa­de ein­ge­bracht.

(3) Die Ein­la­ge ist in bar zu leis­ten und sofort in vol­ler Höhe fäl­lig.

(5) Bei Auf­lö­sung oder Auf­he­bung der Gesell­schaft, oder Weg­fall der steu­er­be­güns­tig­ten Zwe­cke, fällt das Ver­mö­gen der Gesell­schaft, soweit es die ein­ge­zahl­ten Kapi­tal­an­tei­le der Gesell­schaf­ter über­steigt, an den gemein­nüt­zi­gen BIVA-Pfle­ge­schutz­bund, der es unmit­tel­bar und aus­schließ­lich für gemein­nüt­zi­ge oder mild­tä­ti­ge Zwe­cke zu ver­wen­den hat.

§ 5 Geschäftsjahr und Dauer der Gesellschaft

(1) Die Gesell­schaft beginnt mit der Ein­tra­gung im Han­dels­re­gis­ter. Das Geschäfts­jahr ist das Kalen­der­jahr. Das ers­te Geschäfts­jahr endet am 31. Dezem­ber des Jah­res, in dem die Gesell­schaft in das Han­dels­re­gis­ter ein­ge­tra­gen wird.

(2) Die Dau­er der Gesell­schaft ist unbe­stimmt.

§ 6 Geschäftsführung und Vertretung

(1) Die Gesell­schaft hat einen Geschäfts­füh­rer.

(2) Der Geschäfts­füh­rer ver­tritt die Gesell­schaft allein. Er ist befugt, Rechts­ge­schäf­te mit sich selbst oder mit sich als Ver­tre­ter Drit­ter vor­zu­neh­men.

(3) Die vor­ste­hen­den Rege­lun­gen gel­ten für die Liqui­da­to­ren der Gesell­schaft ent­spre­chend.

§ 7 Wettbewerbsverbot

Der Gesell­schaf­ter unter­liegt kei­nem Wett­be­werbs­ver­bot.

§ 8 Bekanntmachungen

Bekannt­ma­chun­gen der Gesell­schaft erfol­gen im elek­tro­ni­schen Bun­des­an­zei­ger.

§ 9 Gründungskosten

(1) Die Kos­ten der Grün­dung und des Voll­zu­ges gehen bis zum Höchst­be­trag von 700 Euro, zulas­ten der Gesell­schaft, dar­über­hin­aus­ge­hen­de Grün­dungs­kos­ten trägt der Gesell­schaf­ter.

(2) Die Kos­ten künf­ti­ger Kapi­tal­erhö­hun­gen und Sat­zungs­än­de­run­gen ein­schließ­lich der Kos­ten für Über­nah­me­er­klä­run­gen trägt die Gesell­schaft.

§ 10 Schlussbestimmungen

(1) Die Nich­tig­keit oder Anfecht­bar­keit ein­zel­ner Bestim­mun­gen die­ser Sat­zung berührt die Gül­tig­keit der übri­gen Bestim­mun­gen nicht. Die ungül­ti­ge Bestim­mung ist durch eine mög­lichst gleich­wer­ti­ge, gül­ti­ge zu erset­zen.

(2) Ergän­zend zu die­sem Gesell­schafts­ver­trag gel­ten die Bestim­mun­gen des Geset­zes betref­fend die Gesell­schaf­ten mit beschränk­ter Haf­tung in der gül­ti­gen Fas­sung.

Pots­dam, im Novem­ber 2022